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jugendweihe

Gibt es für diesen Begriff auch eine englische Übersetzung?
Oder müssen britische und amerikanische Jugendliche sich nicht damit rumschlagen?
Das einzige was zu diesem Anlass zählt, ist doch das Geld der verwandten (die man größtenteils noch nie gesehen hat und ihnen auch noch Dankesbriefe schreiben muss - was ich von biite und danke halte, sage ich mal an anderer Stelle). Wozu wurde dieses „Fest“ überhaupt erfunden?
-Als atheistisches Pendant zur Konfirmation, damit die nicht-christlichen Kinder nicht benachteiligt werden bzw. das Christentum aus dem Alltag verbannt wird.
-Als neue kapitalistische Einnahmequelle. (Kleidung, Geschenke, Gaststätten, Veranstaltungsorte)
Initiationen hat es in aller Kulturen gegeben. Entweder zum dreizehnten Geburtstag, weil die Dreizehn eigentlich eine heilige Glückszahl war, oder zur ersten Menstruation (bei den jungen Frauen). Die Initianten und Initiantinnen wurden von Tanten oder Onkeln vorbereitet, verbrachten einige Zeit in Einsamkeit um nachzusinnen und wurden dann in einer Zeremonie in das Erwachsenenleben eingeführt und der Gemeinschaft vorgestellt.
Heute sind die Verwandten die Geld- und nicht mehr Weisheitgebenden, die einzige Einsamkeit ist die vor dem Schminkspiegel, Gedanken werden nur noch über die Kleidung und den Sekt danach gemacht, die Menarche ist längst vorbei oder wird mit Schrecken erwartet.
Erwachsenenstatus haben wir danach sowieso nicht, Entscheidungen(über unser eigenes Leben!!!) werden uns immer noch nicht zugebilligt.
Das beste Beispiel dafür ist meine Mutter die mir eine karte geschenkt hat mit einem netten Spruch, dass die Eltern Flügel schenken sollten und die kinder loslassen. Entgegen meiner Proteste(nicht um zu absichtlich rebellieren, sondern weil mir einfach nicht kalt war) wurde mir dann eine Jacke, als wir auf den Beginn der Festlichkeit draußen warteten, aufgezwungen.
Wann werden sie merken, dass meine Temperaturempfindung nicht mit ihrer übereinstimmt, dass ich nicht lebensmüde oder zu sorglos bin, sondern dass ich die Entscheidungen treffen (würde), die ich für am besten für mich erachte, soweit ich es verantworten kann, um nicht anderen lang oder kurzfristig zu schaden, die Situation nach meinen genauso subjektiven Maßstäben wie die ihren einschätze?
Wenn es meiner Mutter tagelang schlecht ist, weil ich am montag in die Sächsische Schweiz auf Klassenfahrt fahre(oooh, so weit weg -70 km), ich könnte ja von einer Klippe stürzen oder in der Elbe ersaufen, weiß dass die mir gegebenen Flügel so klein sind, dass ich mich nicht damit auch nur einen cm in die lüfte erheben kann, und dass ich es nicht leicht habe.
.............
Ganapat - 11. Jun, 19:16

Mütter und Verwandte

Liebe Nakry,
das hat mich interessiert, was Du über die Jugendweihe schreibst. Ich habe den Eindruck, dass da auch viel Verlegenheit und Sorge im Spiel ist, wie sich Verwandte und Mütter benehmen. Ich war eine ganze Zeit damit beschäftigt junge Leute einmal im Jahr nach der entsprechenden Unterrichtszeit zu konfirmieren und habe so viele Elternabende damit zugebracht, Eltern zu bitten, ihren Kindern auch abzunehmen, dass sie nun wichtige Entscheidungen über sich selbst treffen sollen und können, geschweige denn alltägliche. Aber viele Eltern sind eine ängstliche Sorte Mäuse ("sie könnte ja krank werden") und viele Verwandte sind eine verlegene Sorte, die auch nicht recht weiß, mit Menschen umzugehen, die eben keine KInder mehr sind.
Vielleicht kannst Du die Bedank-mich-Briefe ja dort freundlich formal halten, wo es keine Beziehung gibt und Du auch keine suchen würdest - und bei denen,die Du selbst interssant findest und gern magst eben anderes und mehr schreiben als: Danke und Bitte.

Übrigens ist das Problem, das Du benennst schon ziemlich alt. Vor über 100 Jahren hat der dänische Philosoph seinen Landsleuten sinngemäß gesagt: Ihr nehmt Euch selbst nicht ernst. Jungen Menschen mutet Ihr zu über ihre Seligkeit zu entscheiden. - aber wenn es 10 Gulden wären würde der Vater sagen: Dazu bist Du noch zu jung....

Grüß Dich herzlich
Ganapat

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