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Feldwege

Donnerstag, 10. November 2005

Kalimera! (langer Eintrag, aber sehr lesenswert)

Bericht über meinen Urlaub in Rhodos (Herbstferien):

Montag
Nach einer etwa 5stündigen Fahrt erreichen wir München. Naja, noch nicht die Stadt, aber immerhin Berglern, („Zum zwanzigsten Mal, es heißt Berglern und nicht Belgern!“ Es gibt auch noch Großlern, Niederlern...Warum nur würde ich mich nicht freuen hier zu wohnen?)
das sich in der Nähe vom Airport befindet. Wir fahren zum Vorabend-CheckIn zum Flughafen, auch um etwas von letzterem zu sehen. Obwohl ich ihn mir größer vorgestellt hatte, ist der Airport fast eine kleine Stadt. Zahlreiche Souvenirshops, Self-Service Restaurants, Buchläden und sogar zwei Edekas (von den ich etwas enttäuscht war, da es kaum exotische Produkte gab). Nur Toiletten waren rar. (Das bringt mich zu einer Frage. Warum bildet sich bei den Damentoiletten immer eine Schlange und bei den Herrentoiletten nie? Müssen Männer weniger?)----
Es ist schon unglaublich, wie wenig man bei den richtigen Wetterbedingungen auf der Straße sehen kann. Ein dichter Nebel lag über dem Land und kein einziger Lichtstrahl des Mondes dran in der stockdunklen Nacht zu uns durch. Den Weg zurück zur Unterkunft erschwerte außerdem unsere geringe Ortskenntnis (besser gesagt, wir hatte nicht die geringste Ahnung, selbst mit Atlas „Wie weit ist es noch bis Frötingen?“ - „Etwa zwei Zentimeter...“)und durch die miserable Sicht konnten wir oft nicht die rar gesäten Ausschilderungen sehen. Na dann, gute Nacht.
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Dienstag
Etwa eine halbe Stunde lang wird die Crew eines Flugzeuges aufgerufen. Wie schön - die Passagiere sind schon da, aber die Piloten nicht.
Endlich können auch wir an Bord unseres Airbus.
Vom Start merkt man fast nichts, nur einen leichten Druck im Ohr und ein Kribbeln im Bauch. Die obligatorischen Sicherheitsinstruktionen sorgen bei meiner Mutter für einen leichten Anflug von Panik.
Das Frühstück ist ok, bestehend aus einem winzigen Brötchen, Pumpernickel, Marmelade, Joghurt, oranger Salami, Frischkäse und einem welken Salatblatt.
Meine Mutter (man ahnte es schon) isst allerdings keinen Bissen und ist im Gesicht etwa so grün wie mein Salatblättchen. 1900km (Luftlinie) bis Rhodos – na, das hätten wir doch auch laufen/schwimmen können.
Ist angezeigte Außentemperatur von -59°C nur ein Resultat der Höhe oder wirkt auch die Geschwindigkeit (ca. 900km/h) mit ein? Über den Alpen schweben die Wolken zwischen den Bergketten, winden sich wie Flussläufe mit weißen Schaumkronen an den Gipfeln vorbei. An anderen Stellen sieht man unter sich eine endlose “Schnee“landschaft die sich bis zum Horizont erstreckt. Bizarre Muster von grünen, braunen und gestreiften Feldern. Tiefblaues Wasser, das einige winzige Inseln umgibt. Und im Landeanflug die Hotelketten an den Stränden von Rhodos, die festen Mauern der Altstadt, die karge leicht hügelige Landschaft.
Wir landen nach drei Stunden Flug um ca. 14.00 Uhr Ortszeit, und stehen dann etwa eine halbe Stunde vor der Gepäckausgabe, auf der nur eine Harpune einsam ihre Runden fährt, bis wir mitbekommen, dass unsere Koffer auf einem ganz anderem Band angekommen sind.
Danach fahren wir mit dem Bus stundenlang durch Serpentinen zu zahlreichen Hotels in Faliraki (unseres ist das vorletzte) vor bei an Pfauen auf dem Gehwegen.

Aller fünf Meter sieht man entweder ein paar einsame Ziegen, die Olivenbäume ihrer Blätter erleichtern oder ein rot-gelbes Straßenschild (häufigste sind „50“, „Vorfahrt beachten“ und einige kleinere Schilder mit verschiedensten Nummern, möglicherweise die Nummer der Ziege)
Offensichtlich bringt viel nicht viel (und griechische Autofahrer sind oft den Regeln gegenüber sehr gleichgültig) , beachtet man, dass es beinahe genauso viele kleine blau-weiße oder rostrote (ob sie ursprünglich eine andere Farbe hatten weiß ich nicht, die Ziegen wissen es sicher) Kapellenhäuschen aus Blech oder Beton gibt, die als griechisches Äquivalent zu Kreuzen für Verunglückte dienen. Anscheinend sind manche Stellen extrem gefährlich, da es manchmal eine höhere Anhäufung von Kapellchen gibt als von Straßenschildern. Fragt die Ziegen.
In den Kapellen gibt es ein Ewiges Licht (in diesem Fall wohl eher semi-ewig, das es nur angezündet werden muss, wenn die Familie der Verstorbenen vorbeifährt), das wie in Kirchen aus einem halb mit Wasser, halb mit Olivenöl gefüllten Schälchen mit Docht besteht.

Meine Eltern sind müde (bzw. meine Mutter ist erschöpft und redet es auch meinem Vater ein), so dass wir heute wohl nicht mehr viel machen werden. Außerdem regnet und stürmt es Pah. Nachdem es nach einer halben Stunde aufgehört hat zu schütten unternehmen wir doch einen Spaziergang Richtung Faliraki Zentrum. Einige fällt dabei auf:
1. Unglaublich viele halbfertige Häuser oder fertig gestellte die noch die Eisenstangen aus dem Dach ragen haben. Später erfahren wir, dass erstere wegen der Baugenehmigung schon angefangen werden musste (bei leeren Grundstücken wird die Baugenehmigung nach einiger Zeit wieder entzogen) und letztere damit am Elternhaus noch ein Stockwerk für die Kinder angebaut werden kann. Allgemein sind die Familienbindungen sehr eng in Griechenland und nur wenige würden ihre Eltern in ein Altersheim abschieben.
2.Abgezäunte Bereiche in denen Müll liegt. Offensichtlich hört die Sauberkeit vor der eigenen Haustür auf. Braucht jemand einen kaputten Opel oder eine Rutsche?
Nachts laufen wir noch in ein Einkaufzentrum („Epsilon“) mit mindestens 10 Schmuckgeschäften, an dessen Auslagen meine Mutter je 10 Minuten verträumt stehen bleibt.
Das Hotelabendbrot sieht zwar gut aus, allerdings gibt es fast ausschließlich Huhn und Truthahn*. Und riesige Sahnetorten (die ich nicht probiert habe!). Ich fülle meinen Teller mit Weintrauben (leckere violett-gelbliche) und Salat vom kalten Buffet.

Die Klimaanlage bringt leider nicht viel, dementsprechend stickig ist es im Zimmer.
Zusätzlich zu unserer Bettdecke, die eigentlich nur ein Laken ist, hat meine Mutter mit ihrem furchtbaren Englisch Wolldecken erkämpft. (Hätte ich geredet, wäre das zwar viel schneller vonstatten gegangen, da mein Englisch ziemlich flüssig ist, allerdings habe ich „Angst“ es anzuwenden.In Griechenland ist das nicht das Problem, in England ist so eine Psychose aber ziemlich ungünstig, glaubt mir.)
Nach einem doch anstrengen Tag schlafen wir drei ziemlich schnell ein. Allerdings nicht sehr lange. Wir sind nicht allein im Zimmer. Kleine blutsaugende Freunde haben uns aufgesucht. In der ersten Nacht fanden wir fünf der Plagegeister = fünfmal aufschrecken, um sich schlagen, Licht anknipsen, minutenlang die Raufasertapete nach einer Unebenheit, die keine Raufaser absuchen, sie mit meinem Schuh erschlagen, um beim nächsten schrillen Summen wieder aufzuwachen. Entweder es waren mehr oder wir sind zu spät aufgewacht, da ich nämlich 10 Mückenstiche bekommen habe. Zum Glück sind wir nicht in den Tropen.
Und fünf Mücken sind noch nicht mal der Rekord, der liegt bei dreizehn. Bei so einer Nacht hätte man gar nicht schlafen brauchen, der Unterschied am nächsten morgen ist nicht groß.
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Mittwoch
Schon vorm Frühstück ist mir ein wenig sehr schlecht (liegt doch nicht an den Mücken, oder?!), so esse ich nur Müsli und ein Katifa-Röllchen (klebriges, honiggetränktes, mit Nüssen gefülltes Teiggemisch mit Glasnudeln). Kurioserweise ist das Nutella mit „Johannisbeermarmelade“ beschriftet. Na dann.
Wir fahren mit dem Bus nach Rhodos-Stadt, Vorbei an Kallithea-Therme (Man scheint sich nicht einig, ob Kallithea nun mit einem oder zwei „l“ geschrieben wird. Diesmal können wir die Ziegen nicht fragen, da sie die Olivenbäume schon abgefressen haben und weiter gezogen sind). Der Busfahrplan ist übrigens etwas gewöhnungsbedürftig, da nur die Abfahrtszeiten von der Starthaltestelle da stehen, so dass man schätzen muss. Toll, wenn man nicht die geringste Ahnung von der Entfernung hat. Oft kommen auch manche Busse nicht, dafür dann zwei Stunden später mehrere im Minuten-Takt. Und man kann sich selten sicher sein in den Richtigen zu steigen, geschweige denn auf dem Heimweg auch wieder dort zuhalten wo man eingestiegen ist. Alles selbst erlebt. Stationen Ostküste: Rhodos-Kallithea-Faliraki-Lindos
Seltsamerweise (und ungünstig für Menschen, die möglichst nicht 10km zum Hotel laufen wollen, weil der Bus eine andere Route fährt) gibt es nach 15.00 Uhr nur noch die Strecken Líndos-Faliraki und Faliraki-Rhodos. Und wenn ich etwa in Kallithea aussteigen möchte?. Und noch schlechter – der Streckenverlauf Lindos- Kallithea ist völlig anders, als wenn man nach Lindos fährt, nämlich über Malóna und Archangelós. Und es gibt einen Bus, der 24.35 Uhr fährt.
Zu konkreten Bus-Erlebnissen später.

Wir laufen am Mandraki-Hafen entlang. Auf einer Seite liegen 6 Kreuzfahrtschiffe an, auf der anderen ca. 35 Ausflugsboote („Cheap daily cruises! Experience Symi, see Turkey in Marmaris and go to Prassonissi! Very inexpensive today“). Der Wind ist so stark, dass das Wasser einer Fontaine komplett neben das Auffangbecken spritzt. An einer Ecke ein häufiger Anblick – eine Frau mit einem Baby in Arm sitzt da und fleht um Almosen.
Die Sache ist nur die – die meisten Bettlerinnen sind Zigeunerinnen. Diesen wurde sogar staatliche Unterstützung angeboten, die sie abgelehnt haben. Nun schickt der Mann seine Frau und Kinder auf die Straße um zu betteln und nimmt ihnen abends das Geld ab.
An der Spitze des Hafens befindet sich eines der Wahrzeichen von Rhodos, die Statuen von Hirsch und Hirschkuh. An dieser Stelle befand sich der Koloss, wird oft fälschlicherweise behauptet.
Wir machen uns auf, die Altstadt zu sehen. Fliegende Händler, die Sesamringe, Süßigkeiten und tönerne Vögelchen, die mit Wasser gefüllt beim Reinpusten „zwitschern“.
Der Boden ist auch eine Erwähnung wert, einerseits wegen den vielen Tauben, andererseits da er aus vielen polierten weißen Steinchen besteht (siehe Bild). Hunde machen in schattigen Ecken eine Siesta und Katzen schleichen um die Beine der Tavernengäste um ein Häppchen abzubekommen. Abseits der Straßen mit Ateliers, Souvenirläden und Gasthäuser finden wir uns schnell in der ruhigen engen Gassen des jüdischen und türkischen Viertels wieder. Bei einigen dürfte man sogar mit dem Motorrad Probleme haben. Da die meisten Bewohner der Erdgeschosswohnungen ihre Türen geöffnet haben, erhält man einen kleinen Einblick direkt in die Wohnstube und könnte den Menschen beim fernsehen zuschauen. In einer kleinen, unscheinbaren offnen Tür befindet sich eine Art Kapelle, ein winziger Raum mit rußgeschwärzten Wänden und genauso rußigen Ikonen und einer Kerze auf einem zum Altar unfunktionierten Stuhl.

Einige Straßen /Gassen weiter die (geschlossene) Ibrahim-Pascha Moschee und die Islamische Bibliothek mit Orangengarten (Die Früchte waren noch limettengrün) gegenüber. Wir setzen uns in eine Taverne und beobachten das bunte Treiben, Straßenmusikanten und
–verkäufer mit Holzspielzeug oder Modeschmuck, die durch die Außenbereiche der Tavernen ziehen und ihren Waren anbieten.
Meine leichte Übelkeit hat sich inzwischen zur ausgewachsenen Magenverstimmung gemausert und ich kämpfe still mit meinem Bauernsalat. Wenn man das Gefühl hat, sich gleich übergeben zu müssen ist es schwierig, ein glückliches oder wenigstens neutrales Gesicht zu machen, geschweige denn zu essen. Zahlreiche Katzen, wie sollte es auch anders sein, sammeln sich um die Tische, erwarten miauend eine Bissen. Einige Kätzchen sind so dünn dass ich ihren Bauch mit beiden Händen umfassen könnte (Was ich wegen Würmern und Flöhen nicht mache.)
Dann besuchen wir den Großmeisterpalast, oder besser gesagt, ich gehe hinein, das Kinder bis 19 kostenfrei die meisten Museen besuchen können. Anscheinend habe ich die Treppe zum Obergeschoss übersehen, da ich keins der im Reiseführer erwähnten Exponate gesehen habe.
Danach gehen wir an der Stadtmauer entlang, vorbei an Straßenmalern, die sich ein Fußballspiel liefern und drei alten Frauen in dunklen Gewändern die auf dem Boden in der Sonne sitzen und sich unterhalten.
Danach müssen wir wegen meines Zustands den Ausflug beenden, aber ich kämpfe mich noch durch die Rittergasse mit den Johanniterherbergen links und rechts und das Archäologische Museum. Wir fahren im Taxi zu unserem Hotel, halten ein nettes Gespräch mit dem Fahrer, der in einige Zeit in Stuttgart (oder war es Hamburg?) studiert hat.
Vom ihm erfahren wir die rhodische Faustregel fürs Wetter: Solange es windig ist, ist das Wetter schön. Im Sommer leicht kühlend (es kann bis zu 45° heiß werden - ha - mit der globalen Erwärmung schaffen wir das in Nordeuropa auch noch, wenn wir nicht vorher vom Schmelzwasser überschwemmt werden), im Winter die Wolken vertreibend.

Ich beteilige mich nicht wirklich am Gespräch, aus Rücksicht auf den Innenraum des Taxis. Die restlichen Erlebnisse des Tages sind nicht sehr erfüllend eher entleerend, wenn ihr versteht was sich meine. Ich freue mich schon auf die Nacht. Ihr wisst warum. Summ-summ.
(4x)
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Donnerstag
Heute haben wir nicht wirklich viel gemacht, sind ein bisschen am Strand spaziert. Auffallend ist die beinahe völlige Muschellosigkeit des Strandgutes und die, die man findet sind zerbrochen, obwohl sie viel dicker als Ostseemuscheln sind. Trotz des warmen Wetters sieht man kaum jemanden baden oder Jet-Ski Fahren.
In Faliraki, des „Ballermanns von Rhodos“, ist entsprechend wenig los, man merkt dass die Saison in einer Woche vorbei ist. Nur einige Restaurants und Souvenirgeschäfte haben geöffnet. Ich frage mich ob die zahlreichen Diskotheken sich überhaupt noch Mühe machen, zu Öffnen. Und einen Vergnügungspark gibt es hier. Geschlossen – wer hätte es gedacht.
In spätestens zwei Wochen ist das hier eine Geisterstadt.
Eine griechische Apotheke ist einen Besuch wert. (Hier sind die Farmakia-Kreuze grün, nicht rot) Schränke voller Mörser und Schälchen, große Schüsseln mit Badesalzen, in Alkohol konservierte Alraunenwurzeln, bunte Ampullen, mit z.B. Salvia officinalis oder Cinamomum camphora beschriftete Schubladen und ein riesiges Gefäß voller Tabletten. Alles mit Kettchen gegen den bösen Blick geschützt.
7x Summ-summ.
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Freitag
Die Anzahl meiner Mückenstiche ist auf 23 gestiegen und sie alle haben mittlerweile einen Durchmesser von je 1 cm erreicht. Das Jucken kommt in Schüben, proportional zu meiner schlechten Laune. Wenigstens hat sich mein Magen dazu entschlossen seine Tätigkeit wieder aufzunehmen und auch die ihm zugeführten Nahrungsmittel nicht wieder halbverdaut zurückzugeben. Angenehm.
Heute steht ein (individueller) Ausflug nach Lindos auf dem Plan. Und wir kommen zu ersten Busodyssee.
Die Hälfte aller Busfahrgäste hat gehustet und beinahe alle Fenster waren gekippt, sodass es fürchterlich zog. Und wenn man dann noch meine Mutter dabei hat, ist es gleich doppelt so unangenehm. („Mutti, ich ziehe keine Jacke an, ich erkältet mich nicht vom Zug, in der Schule haben wir auch immer alle Fenster offen, ich bekomme hier maximal eine Augenentzündung!“ “Was, was ist mit deinem Auge! Mach es zu, dass es nicht noch schlimmer wird, OHJE!!!“ Danach wurde ich aller 5 Minuten nach meinem Auge gefragt, eine Stunde lang)
Lindos ist ein traumhaftes Dorf, blendendweiße Häuschen, eine Bucht mit unglaublich klarem blauem Wasser und Fischschwärmen, eine prächtige Aussicht. Zur Akropolis kann man sogar mit Eseln reiten (manche muss man wirklich bemitleiden, was denen zu gemutet wird ;-) )
Die Treppen zum Akropolishügel werden rechts von steilen Felsen, auf denen Frauen Tischdecken und Kissenbezüge zum Verkauf ausgebreitet haben, und links von einem nicht minder steilen Abgrund begrenzt. (Bei letzterem ist begrenzt zuviel gesagt, da es kein Geländer gibt.)
Die Akropolis an sich ist sehr interessant, ein Athene-Lindia Tempel an höchster Stelle, Schlangen zwischen den Bruchstücken, die gesamte Ausgrabungsstätte ist begehbar (in Deutschland wäre sie wohl weiträumig abgesperrt!).

Nachdem wir erfolglos eine ordentliche Taverne gesucht hatten entschieden wir uns, zurückzufahren. Der Bus war brechend (oh, erinnere mich nicht daran) voll. Ein wenig überrascht waren wir, da der Bus nicht die uns bekannte Route an der Küste entlang nahm, sondern durch das Inselinnere durch die Dörfchen Pefki, Malona, Masari und Archangelos fuhr, hier und da einige SchülerInnen aufsammelnd, die sich drinnen angeregt über ihren Stundenplan und die Hausaufgaben unterhielten. (Ich kann nicht wirklich Griechisch, aber ‚mathematika’ etc. verstehe ich schon ;-) )
Am frühen Abend gingen wir noch am Hotelstrand schwimmen. Der Sand ist ziemlich dunkel und grob, unangenehm sind aber die Felsplatten im Wasser, die man überqueren muss um schwimmen zu können und zwischen denen sich Fischschwärme verstecken.
Das Wasser der Ägais ist durch den Salzgehalt von 3,9% so ziemlich ungenießbar, ich habe ein wenig in die Nase bekommen, wodurch meine Schleimhäute so gereizt wurden, dass mir noch Stunden später plötzlich Wasser unkontrolliert aus der Nase läuft. Bäh.
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Samstag
Heute fahren wir sehr zeitig zur Kallithea-Therme. Die eigentlich renovierte Therme ist ziemlich verfallen, keiner würde auf die Idee kommen dort baden zu wollen. In der felsigen Bucht trifft man allerdings Tauchergruppen in ziemlich zerschlissenen Anzügen an. Und an den zerklüfteten Felsen im Wasser kann man unglaublich gut klettern (und fällt nicht tief in halbwegs seichtes Wasser, ich habe es allerdings bevorzugt nicht runter zufallen). Natürlich waren auch hier wieder die fast obligatorischen Katzen, die vor allem bei zwei amerikanischen Jungen große Begeisterung erregten. („Come here, pussycat, come on!“). Viel mehr gibt es hier nicht, oder halt, doch. Ein völlig aus Stein bestehendes Haus aus dessen Fenster zwei Schirme ragen; ein einsamer Strand mit zwei Liegen und einem halben Sonnenschirm; ca. 20 Metallstäbe(deren Sinn mir völlig unklar ist) auf dem Weg, auf die leere Flaschen gesteckt worden sind; Unmengen von Agaven samt Blütenstand und eine völlig verdreckte, verkrustete (-was denkt ihr wohl womit-) öffentliche Toilette.
Wir laufen weiter, der Straße nach Rhodos folgend. Nachdem wir nach mehreren Kilometern drei Ruinen mit den Graffiti-Slogans „Punks not dead“ „Jesus our Lord“ und „Rent a car + motor“ (Schön, dass man kein motorloses Fahrzeug bekommt) passiert haben und unsere Getränkevorräte zur Neige gegangen sind, entschließen wir uns intelligenterweise für den Rest des Weges nach Rhodos-Stadt den Bus zu benutzen. 1.40€ pro Person.

Danach begeben wir uns in die Innenstadt von Rhodos, gehen wieder den im Osten befindlichen Mandraki-Hafen bis zur Nordspitze entlang, wo ein Meeresmuseum steht. An der Westküste befindet sich ein überfüllter Strand. Wir begeben uns wieder in das Stadtinnere, gezwungenermaßen, sozusagen, da wir von einem Hund verfolgt werden, was meine Mutter wieder in Panik versetzt. Hier essen wir Gyros im Pitabrot. Laufen danach durch breite Straßen, wo einem selbst auf den Gehwegen Busse entgegenkommen, durch verwirrende Wohngebiete (Manche Straßen kreuzen sich 5-6 mal, woher soll man da wissen, auf welcher Kreuzung man gerade steht?) der jetzt ein großen Bogen beschreiben Hauptstraße zum Monte Smith (wo die Akropolis von Rhodos ist) folgend. Auf dem Fußweg, der ca. 0.5m breit ist, steht aller zwei Meter eine Palme, was den effektiven Platz auf 20cm reduziert. Es ist nicht empfehlenswert, den Weg nach rechts (die Fahrbahn ist linkerhand) zu verlassen, um eventuell den Palmwedeln auszuweichen, außer man möchte mal den freien Fall erleben.
Auf der anderen Straßenseite (palmenfrei) befindet sich eine Art kleine verfallene Katakombe, das Nympheum (2.Jh v.u.Z). Hundert Meter weiter, ebenfalls links sind die Überreste eines Athene-Zeustempels und ein Sendemast zu sehen. Einige Minuten später kommt die nächste Attraktion – eine einsame Kuh mitten in der Pampa. Hinter der Kuh (nicht unmittelbar) die Säulen eines Apollontempels. Nach einem abenteuerlichen Abstieg auf nicht vorhandenen Treppen gelangt man noch zu einem gut erhaltenen Stadion und einem antiken Theater.
In den hohlen Bäumen der Allee halten sich viele Salamander und Geckos auf.
Nach einem Kaffee in einem schwedischen Café (dessen Angestellten wohl kein Wort Schwedisch sprechen, allerdings – nicht dass ich es überprüft hätte) und einem Bummel über den Wochenmarkt (das Obst sieht entweder unreif oder schon ziemlich antik aus) geht es wieder mit dem Bus zurück. Auf dem Rückweg sehen wir einen Lidl-Markt (soviel zur Globalisierung) und einen muslimischen Friedhof, auf dem, dem aufsteigenden Rauch nach zu urteilen, gerade eine Verbrennungszeremonie stattfindet.
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Sonntag
Eigentlich wollten wir heute mit einem Mietauto die Insel erkunden, aber da mein Vater im letzten Moment gemerkt hat, dass er seine Brille zu Hause(in Dtl.) vergessen hat und das bei einer Verkehrskontrolle nicht wirklich gut wäre, da es im Führerschein vermerkt ist, muss das ausfallen.
So it’s Lindos again. Diesmal größtenteils ohne Touristen und Souvenirverkäufer.
Wir gehen in der kleinen Bucht mit dem klaren, ruhigen Wasser baden. Wir werden von Fischen umschwärmt, die getrocknet sicher gute Essstäbchen abgeben würden.
Ein Grieche wirft neben unserer Liege seine Angel aus - ein Brötchen als Köder - und ist schon nach wenigen Minuten erfolgreich und schafft den noch zappelnden Fisch in die Taverne.
Danach begeben wir uns auf ein Glasbodenboot, sehen bei der Rundfahrt Schwämme, Seesterne und Tausendfüßler.
Auf dem Weg zu einer Taverne werden wir von einem jungen Esel verfolgt.
Das Essen ist schauderhaft, das Fleisch wahrscheinlich verdorben. Kein Risiko eingehen...
Die Rückfahrt am späten Nachmittag führt uns wieder über Malona. Und hiermit Beginnt Busodyssee Nr.2: Anstatt dann etwa über Faliraki zu fahren, wo sich unser Hotel befindet, fährt der Bus direkt nach Rhodos. Dort steigen wir um, fahren wieder in die Richtung aus der wir gekommen sind, diesmal auf der richtigen Straße. Nr.3: Inzwischen ist es allerdings stockdunkel, sodass wir lieber etwas zu zeitig aussteigen, anstatt wieder nach Lindos zu fahren.(Von wo um diese Zeit wie schon gesagt nur noch ein Direktbus nach Rhodos fährt, wo wir wieder umsteigen müssten... ) Etwas zu zeitig ist gut gesagt. Wir waren ungefähr 5 Kilometer zu früh. Laufen....laufen....l-a-u-f-e-n...
Endlich im Hotel angekommen, am stecken gebliebenen Fahrstuhl vorbei, aus dem gerade zwei Leute befreit werden, ins Zimmer. Ich bin mir jetzt völlig sicher, dass die Klimaanlage anstatt zu kühlen heizt. Und vielleicht dient sie auch als Eingang für die Mücken, denn wir haben im gesamten Urlaub keine Nacht ohne die Insekten gehabt, trotz, dass wir ein Mückennetz an der Balkontür angebracht haben.
10x Summ-summ. Ungeschlagener Rekord.
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Montag
Mit einem großen Schiff geht es heute nach Symi, der Schwammtaucher-Insel.
Auf dem Schiff treffen sich zahlreiche Nationen, wir saßen neben Israelis, gegenüber Russen, daneben ItalienerInnen, weitere Deutsche, eine große afroamerikanische Familie, griechische Pärchen und Spanier.
In Symi-Stadt haben wir kaum Aufenthalt, aber erfahren einiges über die Schwämme.
(Die hellen sind mit Borsäure und Kaliumpermanganat gebleicht worden, ein triftiger Grund, nur ungebleichte zu werden)
Wir essen in einer kleinen Taverne, in der, wie in weniger touristischen Gegenden üblich, es keine Speisekarte gibt, sondern jemand mit Brot, Getränkedosen, Salat und Tsatsiki herumgeht und man sich bei der gewünschten Speise meldet, danach werden die Hauptgerichte auf einem Tablett angeboten und dann frisch zubereitet.
Während wir essen schleichen wieder unglaublich dünne und unglaublich dicke Katzen um unsere Füße. Der Kleinsten habe ich meine Gräte gegeben, und in Sekundenschnelle
war nicht mal mehr der winzigste Fischrest daran. Am Nachmittag fahren wir in den Süden Insel zu einem von Touristen überlaufenen Kloster (Panormitis), in dem man nicht fotografieren darf und an dessen Eingang, wie in vielen griechischen religiösen Gebäuden, Wickelröcke für unzüchtig gekleidete Besucherinnen ausgeteilt werden.
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Dienstag
Heute findet unsere einzige geführte Tour statt, eine Inselrundfahrt. Normalerweise macht man eine solche Fahrt eher zu Beginn einer Reise um sich einen Überblick zu verschaffen, aber bei uns ist dies der vorletzte ganze Tag des Urlaubs.
Stationen:
-Trianda - Besuch eines idyllischen** Klosters auf dem Berg Filerimos, am Ende des Kreuzganges befindet sich ein riesiges Kreuz, dass als Aussichtsplattform dient.

-Fahrt um den Profitis Ilias herum

-Petaloudes (Schmetterlingstal), dass natürlich im Oktober keine Schmetterlinge sondern nur ihre Eier beherbergt, ist ein unglaublich (im Vergleich zum Rest der kargen Insel) grünes Tal, mit vielen Wasserfällen, Seen, Kermeseichen mit Rieseneicheln und Amberbäumen mit wundervoll duftenden Harz (wird in Parfüm verwendet).

-Embonas, wo wir Mittag (Souflaki – Fleischspieße) essen und an der Weinverkostung teilnehmen (meine Eltern, nicht ich.... ;-) ), der trockene Wein ist extrem sauer (seid gewarnt) und nun die Preisfrage an die LeserInnen meines Blogs: Was schätzt ihr ist a) der normale Alkoholgehalt von Ouzo
b) der Alkoholgehalt, von Souma, stärkerem, privat hergestelltem Ouzo?

- Archangelos – hier besuchen wir eine Töpferwerkstatt und beobachten, wie die verschiedensten Gefäßen entstehen
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Mittwoch
Der letzte Tag unserer Reise. Heute Morgen wollten wir eigentlich nach Archangelos.
Busodyssee Nr.4: Sinnigerweise warten wir also an der Bushaltestelle auf den Bus, der 08.15 Uhr in Kallithea losfährt und irgendwann, schätzungsweise halb neun bei uns sein müsste.
Um neun war uns klar, dass er wohl nicht mehr kommen würde. Nach einer weiteren Viertelstunde kam einer, obwohl um neun eigentlich keiner losfahren sollte. Da allerdings ein Schild mit der Aufschrift Faliraki im Bus war, schickte mein Vater den Bus weiter.
Das erwies sich im Nachhinein als Fehler, da es der einzige Bus war, der für die nächste Zeit dort hielt. Also disponieren wir um, laufen stattdessen erst zu einer wunderschönen kleinen Kapelle, deren Kreuz nachts beleuchtet wird, gehen dann an den Strand und nehmen schließlich nachmittags ein Taxi um Rhodos größtes Dorf Archangelos zu besuchen.
Archangelos ist ein ruhiger Ort und relativ ursprünglich geblieben. Wir haben kein einziges Souvenirgeschäft gesehen. Dafür sehr viele Tauben, einen stinkenden ausgetrockneten Kanal und Ruinen. Aber trotzdem hat A. viel Charme: Alte Männer, die in großen Gruppen auf Plätzen sitzen, sich angeregt unterhalten, tavli (Backgammon) spielen oder Siesta halten.
Einige Tauben.
Nette, hutzlige alte Frauen, die Wäsche waschen, Höfe fegen, sich sonnen, Kaffee aus winzigen Tassen trinken, mit den Enkeln spielen oder spazieren gehen.
Viele Tauben.
Hippe Jugendliche auf dem Motorrad oder mit dem Handy am Ohr.
Fliegende Händler, die Teppiche, Vasen oder Getränke und Süßigkeiten verkaufen oder Fisch aus einer Kiste im Kofferraum anbieten (zu jeden Fisch gibt’s 20 Fliegen gratis).
Kinder, die an Treppen oder auf dem Sportplatz spielen oder das Gemüse vom Markt nach Hause tragen..
Habe ich schon die Tauben erwähnt?
In einem Hinterhof: Ein interessantes Stillleben aus unzähligen Stühlen ohne Sitzfläche und Lehne.

Meine absolute Lieblingsstadt. Nur meiner Mutter hat es nicht gefallen. Wegen den Tauben.
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Donnerstag
Abreise.
Außer, dass wir zum Sonnenaufgang noch einmal schwimmen waren und dann 4 ½ Stunden lang Karten gespielt haben (endlich bin ich einigermaßen gut in Skat) bis der Bus um 4 Uhr kam, haben wir heute nicht mehr viel gemacht. 19.00 ging unserer Flug. Zum Abendbrot gab es Hühnchen, was wir nicht* gegessen haben. Die Landung war weniger angenehm, da meine Ohren dem Druck nicht standgehalten haben und „verschnappt“ sind. Aber was soll ich sagen, die nächsten 3 Tage war alles angenehm ruhig.

Jássu!


*Erklärung folgt später
** Forget it, mit 40 Leuten, die sich vor jeden schönerem Anblick knipsen lassen müssen...

Mehr als 150 Bilder findet ihr ab dem 13.11.2005 auf:
http://future-shadow1.fotoalbum-medion.de/
Rubrik Griechenland und München
Unbedingt sehens- und empfehlenswert!!!

Reisetipps

Verantwortliches* Verhalten im Reiseland (am Beispiel Rhodos, Griechenland):
-Lernen Sie nie auch nur ein paar Ausdrücke der Sprache des Gastlandes jedeR spricht schließlich Deutsch, nicht? Falls nicht, gräbt man halt seine verschütteten Englischkenntnisse wieder aus. Notfalls macht man sich mit Gesten (1) „verständlich“. Vorschläge wären da das Ok-Signal (2), das Victory-Zeichen, welches ihnen sehr viel Sympathie einbringen wird, da es „Fahr zur Hölle“ heißt. Wollen Sie per Anhalter fahren, tun Sie dies ruhig mit der typischen Geste. Allerdings sind die Fahrer sehr unfreundlich und halten selten an (3). So eine Unverschämtheit, diese Ausländer...

-Essen Sie keinesfalls landesübliche Speisen. Furchtbare Hygiene und außerdem viel zu ungesund. Mit continental breakfast und Pommes Frites oder Vollpension im Hotel** sind sie auf der sicheren Seite. Wenn Sie doch so unvernünftig sein sollten, und es drauf ankommen lassen wollen, lesen sie die Speisekarten nur im Stehen, um ja nicht die Aufmerksamkeit eines Kellners zu erregen, damit Sie, wenn Sie woanders auch nur zehn Cent sparen können, problemlos wieder gehen können. Tee zu bestellen verschafft ihnen aus einem unerfindlichen Grund das Mitleid der Einheimischen (4).
Ansonsten bestehen Sie auf ihren Filterkaffee. Diesen kann man doch in einem zivilisierten Land erwarten. Vor allem ihren Kindern sollten Sie nur Spagetti oder Schnitzel geben, alles andere könnte bei ihnen zu der Erkenntnis führen, sich in einem anderen Land (5) zu befinden.

- Gehen sie nur im Hotelpool schwimmen, denn im Meer gibt es Bakterien und eklige Tierchen. Und es gibt keine Cocktails mit bunten Schirmchen. Sich oben ohne zu sonnen ist aber nirgends ein Problem, oder? Sie mögen es doch, die (6) Blicke der Menschen auf sich zu ziehen. Sie brauchen sich auch nicht über die vorgeschobene Prüderie der Einheimischen zu sorgen, wenn Sie in Badebekleidung ein Restaurant aufsuchen. Im Hotel ist dies schließlich auch kein Problem.

- Die Esel von Lindos sind hartes Arbeiten gewöhnt, außerdem ist so ein Ritt zur Akropolis ja überteuert genug. Also keine Sorge um das Tier, auch wenn man Ihrem Körper den Wohlstand ansieht.***

-Regen Sie sich lautstark über sämtliche Mängel auf. Schreien wirkt oft Wunder, oft kommen sie nie nur so zu ihrem Recht. Vor allem die katastrophalen im Boden eingelassenen Toiletten sind eine Beschwerde wert. Ihr Klopapier können Sie übrigens problemlos in die Toilette werfen, die „Bitte-Nicht-Schilder“ sind grundlos angebracht.

- Beim Nachtleben und Alkoholkonsum brauchen Sie sich keinesfalls zurückzuhalten, das tut niemand. Vor allem bei Briten sind Sie in guter Gesellschaft.

- Bei Wasserknappheit brauchen Sie nicht auf ihre tägliche Dusche zu verzichten. Für wichtige Personen, und das sind Sie als TouristIn ja, ist immer genug bereitgestellt.

- Von den Touristenpfaden sollten sie nicht abweichen, es drohen Verlaufen, Wegelagerer oder untypische(7)/ärmliche Eindrücke.

- Das öffentliche Transportsystem ist primitiv und überfüllt. Nutzen Sie also die Pauschaltouren.

- In Führungen durch die Städte erfahren sie alles Wissenswerte über den originalen Lebensstil der Einheimischen. (8)

- Rufen sie Einwohner am besten zwischen 14-17 Uhr an. Man wird Ihnen nicht übel nehmen, dass Sie sie geweckt haben, nach einer Siesta ist jedeR gut gelaunt.

-Setzen sie in orthodoxen Kirchen trotzig die Emanzipation durch, tragen sie grundsätzlich kurze Hosen.

-Schwärmen Sie von den billigen Angeboten und der guten Qualität der Produkte aus der Türkei. Griechen und Türken sind beste Freunde.

-Geben Sie niemals mehr als 20 Cent Trinkgeld. Mit nur 1 Euro pro Tag kann eine griechische Familie bereits für ihren Lebensunterhalt sorgen. Gäbe man zuviel, geht durch Profitgier das Ursprüngliche im Land verloren.

- Für Aufnahmen von Menschen nicht erst nachfragen (das Motiv könnte weggehen oder unwillig werden) – man kann die Landessprache sowieso nicht – oder sich bedanken, schließlich ist es eine Ehre und Selbstverständlichkeit fotografiert zu werden.

- Beim Betreten eines Hauses behalten Sie ihre Schuhe natürlich an. Es ist schließlich eine Unart, seinen Gast kalte Füße bekommen zu lassen.



*Diese Dinge, die ja offensichtlich keine Empfehlung(en) sondern eine Glosse über die Verhaltensweisen von 90% der UrlauberInnen sind, beruhen leider alle auf persönlichen Erfahrungen.
**Dass auch das nicht ganz ohne ist: Siehe „Impressions“
*** Es ist unglaublich, mit welch schönen Anblicken man Strand konfrontiert wird. Ich habe kein Problem mit etwas dickeren Menschen, aber sie müssen doch nicht so arrogant auf ihren schon seit früh morgens reservierten Liegestühlen liegen, im knappsten Bikini/ in der buntesten Badehose aller Zeiten, von der Sonne feuerrot gebrannt. Oder was einige den armen Eseln zumuten, Menschen mit 100 kg und mehr, manche lassen sogar ihre Kinder nicht reiten, die laufen nebenher...
(1) aka Herumgefuchtel
(2) was in Griechenland allerdings schwul bedeutet
(3) Würden sie anhalten, wenn jemand ihnen zu verstehen gibt, dass sie ein Dummkopf sind?
(4) Diese trinken Tee nur, wenn sie krank sind.
(5) mit eigenständiger Kultur
(6) lüsternen oder schockierten
(7) bzw. ursprüngliche...
(8) Leider flaniert man nur durch von Touristen überfüllte Gassen, vorbei an Souvenirgeschäften, in Restaurants mit internationaler Küche. Die nervös lächelnden Einheimischen werden von Urlaubergrüppchen fotografiert, vor gemütlicher Kulisse von mit Drogeriewaren behängten alten Fassaden.

Samstag, 25. Juni 2005

Baumweisheit

weiserbaum
Eine alte Eiche, so nah am Abgrund, dass mir schwindlig wird.
Ich suche Schutz unter ihrem dichten Blätterdach.
Ich mach es mir auf ihren knorrig aus der Erde ragenden Wurzeln bequem und frage mich, vielen Unglückseligen(*) sie wohl in deren letzten Minuten Schatten gespendet hat.Ich befühle die Rinde, die von den letzten Sonnenstrahlen des Tages in ein warmes Licht getaucht wird, rieche den zarten Duft der weißen Blumen, die um den Baum herum wachsen und wie ich den kühlenden Schatten genießen. Ich betrachte die Risse, in denen Kafer ihre Herberge gefunden haben, und Furchen, die wie Fältchen vom Lachen und Stirnrunzeln erzählen. Ich frage den Baum, wie viele vor mir schon hier gesessen haben und auf das Elbsandsteingebirge blickend seinen Geschichten gelauscht haben. Und die ehrwürdige Eiche hat wirklich eine Menge zur erzählen: Von Sorgen und Frohmut, von Leuden und Lebensfreude.
Ich höre dem Baum einige Zeit zu, dann bedanke ich mich für seine Weisheiten und sehe, wie die blutrote Sonne hinter den von Wald bedeckten grauen Felsen versinkt.


(*)Es heißt, dass um etwa 1930, zum Tode Verurteilte vor diesem Baum von der Klippe gestoßen wurden.

Mittwoch, 8. Juni 2005

barefoot – barfuß

Ich beziehe mich hier nicht auf den gleichnamigen Kinofilm. Nein, ich möchte hier über eine ganz neue Sinnerfahrung sprechen (bzw. schreiben) - barfuß laufen. Bei sommerlichem Klima(ah, wo?) bietet es sich an, einfach mal die Treter auszuziehen und ein wenig herumzuspazieren. Natürlich ist das mit Risiken verbunden – wer schon mal in einen Glassplitter getreten ist oder eine schmerzhafte Begegnung mit einer Wespe gemacht hat, weiß wovon ich rede. Aber letzteres ist auch bei Sandalen möglich. Doch wenn der glühendheiße Asphalt die Fußsohlen wärmt, die morgentaufeuchte Wiese zum darübergehen einlädt, kurzes Gras kribbelt, Steinchen zwischen die Zehen geraten, der Gang über Kieswege ein wenig schmerzhaft ist (was sich mit der Zeit verliert) und man sich vor allem nicht mehr über einen käsigen Geruch Sorgen machen muss, möchte am liebsten nur noch ohne Schuhe aus dem Haus. Gut, im Winter macht sich das vielleicht nicht so gut, dennoch ist es in der warmen Jahreszeit eine bereichernde Erfahrung. Nur Fahrrad fahren sollte man trotzdem lieber mit Schuhen, der Stabilität wegen und man rutscht nicht so schnell ab. Manche Pedale haben außerdem fiese Kanten woran man sich die Füße aufreißen kann. Ich spreche aus Erfahrung – nach einem Sturz (verdammte Unfähigkeit zu bremsen) hatte ich dann einige Wochen lang kleine Wunden die zusammen ein Viereck bildeten...

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